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Brahms-Freundeskreis Winsen (Luhe) e. V. |
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Winsener Brahms-Woche |
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Die Brahms-Woche in Winsen
findet alle zwei Jahre statt! |
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Brahms-Portrait |
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Impulse in Winsen |
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von Martin Teske |
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Für Musikliebhaber sind sie ein Muß, für
junge Pianisten ein Horror: die Klavierkonzerte von Johannes Brahms.
Aufgewühlte Gefühle sind hier konzertant aufgemischt: Sehnsüchte,
Enttäuschungen, Hoffnungen, Resignation. |
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Der bärtige Komponist ist Zeit seines Lebens
nie verheiratet gewesen,
doch eine ständige Sehnsucht nach dem "schönen Geschlecht"
hat ihn lebenslang begleitet. |
Der junge Brahms, 1853 |
In Winsen (Luhe) hatte der Komponist seine erste Jugendfreundin. |
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Nur schwer hat der gerade 30jährige Johannes
die Scheidung seiner
Eltern verkraftet. Insbesondere hat er sehr an seiner Mutter Christiane
gehangen. Sie erleidet nach der Scheidung einen Schlaganfall und
stirbt wenig später an seinen Folgen. Man schreibt das Jahr 1865. |
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Im Frühsommer eröffnet Vater Johann Jakob
seinen Kindern -
Johannes hat einen Bruder namens Fritz und eine Schwester namens
Elise -, daß er abermals zu heiraten gedenkt. Johannes nimmt
dies gar nicht so richtig wahr, denn ihn hat eine weitere traurige Nachricht erreicht. |
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In Winsen (Luhe) hat Adolf Heinrich Giesemann das
Zeitliche
gesegnet, und mit der Erinnerung an diesen Freund und Gönner aus
jungen Tagen wird auch die Erinnerung an "Onkel Giesemanns"
Tochter Elise wach, die erste Jugendliebe des hochmusikalischen jungen Mannes. |
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Zum Tode des väterlichen Freundes fragt Johannes
seinen Vater:
" Kannst Du Näheres schreiben?"
Insbesondere interessiert ihn der Verbleib der Witwe. "Ob bei der
Tochter", will Johannes von seinem Vater wissen. |
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Die Tochter: Sie verschönte dem 14jährigen
Johannes seine Jugendtage. |
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Vater Giesemann mußte ab und zu aus geschäftlichen
Gründen von Winsen nach Hamburg fahren. Er freute sich über die
Inbetriebnahme der Eisenbahn zwischen Celle und Harburg, nahm an
der hannoverschen Grenze - der heutige Hamburger Stadtteil Harburg
gehörte damals zur Provinz Hannover - einen Dampfer, der ihn nach Hamburg fuhr. |
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Giesemann kehrte gerne im Alster-Pavillon ein, denn
dort gab es Musik, und Giesemann liebte Musik. |
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Brahms Geburtshaus (zerstört 1943)
in Hamburg-Neustadt,
Schlüters Hof
Specksgang 24 |
Sechs Musiker besorgten die Salonmusik, einer
davon war Johann Jacob Brahms, der den Kontrabaß strich.
Brahms und Giesemann lernten sich kennen, und der Musiker klagte
dem Unternehmer sein Leid mit dem Sohn, der trotz angeschlagener
Gesundheit in anderen Gaststätten musizieren und damit zum
Lebensunterhalt der Familie beitragen mußte. |
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Trotz ärmlicher Verhältnisse hatte der
junge Brahms einen ausgezeichneten Lehrer: den Hamburger Komponisten
Eduard Marxen. |
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So wurde Brahms ein respektabler Pianist, der
schon bald in Gaststätten spielen und Sänger begleiten
konnte. Giesemann lud Sohn Johannes zu sich nach Winsen ein, damit
er sich in dem Stättlein an der Luhe erholen konnte. Der Vater
nahm dankbar an. |
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Familie Giesemann betrieb mitten in der Stadt,
nämlich an der Deichstraße, eine Papiermühle, besaß dort
auch einen riesengroßen Garten. |
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"Und hinter dem Hamburger Tor dehnten sich
die weiten Marschwiesen zwischen Luhe, Ilmenau und Elbe. Da führten
die Wege von den Sielhöfen zum Kuhredder und zum Gildeland
und weiter zur Seebrücke; über den Stöckter Deich
kam man an die Elbe; vom Krummen Deich ging es in den Grapenkamp
und in die Rehrhöfe. Über die Mühlenluhe führte
die Deichstraße auf der anderen Seite hinein in die kleine,
enge Stadt mit ihren 2000 Einwohnern. |
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Aus der Masse der niedrigen Häuser erhob
sich die St.-Marien-Kirche; sie trug seit zehn Jahren einen Dachreiter,
in welchem stählerne Zungen das Geläut der Glocken ersetzen
mußten." So beschreibt Winsens Stadthistoriker Günther
Hagen damals die kleine Stadt an Elbe, Ilmenau und Luhe. |
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Nein, in dieser Zeit ist Brahms noch
nicht der große Musikführer des 19. Jahrhunderts, gleichberechtigt
mit Wagner, inthronisiert von Schumann und Liszt. Staunend lernt
der arme Hamburger Junge in der kleinen Winsener Welt die Zeit
des bürgerlichen Individualismus kennen, die in einem einzigen
Wort zu umreißen ist: Gründerzeit! |
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Immerhin reift der junge Mann während
seiner Sommeraufenthalte 1846 und 47 in Winsen so weit, daß er
sich hier auf sein erstes Klaiverkonzert vorbereiten kann. Er gibt
es am 21. September 1848 in Hamburg und spielt dort auch erstmals
ein eigenes Stück: seine "Phantasie über einen beliebten
Walzer". |
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